Ein nicht so tolles Jahr.

Ein wirklich herausforderndes Jahr!

Ein Jahr, in dem uns und auch mir persönlich, wirklich tolle Menschen genommen wurden.


Gevatter Tod.
Der Sensenmann.
Der Boandlkramer.
Der „grimm’ge Schnitter“…

er war ein leider oft gesehener Besucher, dieses Jahr
– und er nahm sich tolle und geliebte Menschen!

Mein Cousin Peter

… ist hier wohl als erstes zu nennen.

Ein richtig großer und schmerzhafter Verlust in der Familie und natürlich auch abseits davon, bei Freunden und Bekannten, der sicherlich noch lange verkraftet werden will.

Er fehlt mir – natürlich!

Aber; was mich wirklich sehr tröstet ist, das er nicht länger leiden muss.
Deswegen kann ich auch sagen, dass ich „fein bin“ damit.

Ich stelle mir gerne vor, das er da oben zusammen mit Maradona, Beckenbauer, Pelé oder auch mit Reggaelegende Bob Marley (der ja ein großer Fußball-Fan war – und Peter mochte Reggae) Fußball spielt.
Oder er sitzt zusammen mit seiner Mutter auf einer Wolke und gemeinsam schauen sie uns zu, was wir so treiben.

Ich denke wirklich öfter an ihn –
und das wird wohl auch noch eine Zeitlang so bleiben.


Als nächstes wäre wohl

mein Onkel Heinz zu nennen.

Wir hatten jetzt nicht das engste Verhältnis – was wohl auch an der räumlichen Distanz lag. Aber ich freute mich doch, wenn ich ihn sah.

Ich fand ihn einfach cool.

Durch seinen Job kam er viel rum in der Welt und er war der erste in der Familie mit einem Computer – damals, in den frühen 80ern, war das schon was!
Zur Beerdigung mussten wir nach Tschechien fahren. Er war damals als Rentner und nach dem Tod meiner Tante vor einigen Jahren, dorthin – in „die alte Heimat“ – zurückgegangen.
Es war schon eine kleine Reisegruppe die da, nach und in Tschechien unterwegs war, um ihn zu verabschieden. Das war einerseits natürlich schön, weil da mal wieder alle zusammen waren. Andererseits war der Anlass natürlich nicht so schön.


Abseits von meiner Verwandtschaft

– also Leute, die ich kannte, aber nur flüchtig, bzw. die ich schon ewig nicht gesehen, oder gesprochen hatte – gab es auch Verluste, die mich wirklich trafen und erschütterten – die ich hier jetzt aber nicht nennen will.


Wenn wir schon bei tollen Leuten sind, die uns dieses Jahr genommen wurden, gibt es natürlich auch die, die ich leider nicht persönlich kannte – deren Ableben mich aber dennoch erschütterte:

Quincy Jones

bekannt vorallem durch seine Produzententätigkeit für Michael Jackson und der ebenfalls das legendäre All-Star-Projekt „USA for Africa“ produzierte. Die Liste richtig großer Künstler (speziell im Bereich R&B und Jazz), mit denen er NICHT zusammenarbeitete, wäre kurz: Der große Ray Charles war ein Jugendfreund. Er holte Nana Mouskouri nach New York um mit ihr zu arbeiten. Außerdem arbeitete er mit Count Basie, Sarah Vaughan, Duke Ellington, Ella Fitzgerald, George Benson, Frank Sinatra und Gene Krupa zusammen. Die Jazzlegende Dizzy Gillespie holte ihn 1956 als Orchesterleiter für eine große Tournee. 1970 traf er den jungen Michael Jackson – daraus entstanden u.a. die Alben „Off the Wall“, „Bad“ und 1982 das bis heute erfolgreichste Album der Musikgeschichte: „Thriller“ mit über 100 Millionen verkauften Alben.

Mit 91 konnte der Mann auf ein unfassbar erfülltes und erfolgreiches Leben zurückblicken – und sich verdient zur Ruhe begeben.

Margaret Natalie „Maggie“ Smith

bekannt wurde sie der breiten Masse erst spät in ihrer Karriere als „Professorin Minerva McGonagall“ in der „Harry Potter“ Filmreihe. Eine Traumrolle für sie war natürlich die streng englisch-konservative Gräfinwitwe von Grantham in der fabelhaften Serie und im Film „Downton Abbey“.
Als verwitwete Matriarchin der Familie Crawley, Violet Crawley – sorgte sie im laufe der Serie mit ihrem scharfen Verstand und mit beissendem Humor für allerhand Lacher.
Ich sah sie sehr gern spielen. 89 ist ein stolzes Alter! Da hat man sich seine Ruhe schon verdient.

James Earl Jones

der in Star Wars „Darth Vader“ die markante Stimme lieh und der auch hier und da in Nebenrollen zu sehen war, starb mit stolzen 93 Jahren.
Am besten hat er mir in einer Folge von „Big Bang Theory“ gefallen, wo er zusammen mit Sheldon u.a. Carrie Fisher einen Klingelstreich spielt. Herrlich albern!

Robert Schwarze

Wenige Tage vorher hatte ich die beiden noch auf dem Aschaffenburger Stadtfest, bei ihrem Gig auf der Bühne im Schlosshof, fotografiert.
Ich bin immer noch schockiert.

Rainer Brandt

Ohne seine Synchronarbeit wären die Filme mit Bud Spencer und Terrence Hill nur halb so kultig. Aber nicht nur diese beiden haben ihren Erfolg seinen Synchronstimmen zu verdanken. Die Serie „Die 2„, mit Roger Moore und Tony Curtis aus anfang der 70er, wäre ohne seine Dialogregie und Synchronisation nie zu so einem Erfolg in Deutschland geworden. Außerdem synchronisierte er Filmgrößen wie Jean-Paul Belmondo, Tony Curtis, Franco Nero, Robert Wagner und viele andere.
Kultig waren seine herrlich respektlosen „Trainerbankstudien“ wo er Szenen auf Trainerbänken von Fußballspielen neu synchronisierte.

Fredl Fesl

verstarb mit 76. Er gilt auch als Erfinder des bayerischen Musikkabaretts. Als Kind sah ich ihn öfter im Fernsehen. In letzter Zeit war es ruhig um ihn. Wegen seiner diagnostizierten Parkinson-Krankheit hatte er sich von der Bühne zurückgezogen.

Donald Sutherland

verstarb mit 89. Ein ganz großer seiner Zunft und seit 1963 in unzähligen Kino – und Fernsehfilmen und Fernsehserien zu sehen. Oft auch nur in Nebenrollen, die er aber immer hervorragend ausfüllte! Er galt als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler Hollyoods. Mit am besten hat er mir als „Mr. Bennet“, in der mehrfach Oscarnominiertem Verfilmung von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ (2005) gefallen, wo er wunderbar stoisch und unaufgeregt aufspielt. Großartig war auch seine Performance in „Space Cowboys“, „Die Jury“, „Der Adler ist gelandet“, „Das dreckige Dutzend“ und natürlich in Robert Altmans Anti-Kriegs-Kultfilm „M*A*S*H“.
Ein großer Mime.

Eine der schönsten Szenen aus „Das dreckige Dutzend“: Donald Sutherland spielt in seiner Rolle als „Pinkley“ einen General, um einen hochrangigen Colonel zu verarschen.

Franz Beckenbauer

starb mit 79. Auch ich, als bekennender NICHT-Fußballfan, kam an dem Mann nicht vorbei – und wenn es eine der tollen Persiflagen von Michael „Bully“ Herbig war. Natürlich hat der Mann im Fußball einiges geleistet und er holte 2006 die WM nach Deutschland. Wohl mit die größte Heldentat des „Kaisers“, der „Lichtgestalt“. An Auszeichnungen hat er – nicht nur im Sport – eigentlich schon ziemlich viel geholt und konnte er sich ins Regal stellen: das fängt an mit
„4x Deutschlands Fußballer des Jahres„,
„Großer Verdienstorden am Bande des Südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL„,
„Ehrenmitglied des Österreichischen Ringsportverbands“ und auch
Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ – und noch einige andere mehr.
Ich habe ihn einmal live erlebt bei einem Freundschaftsspiel in meiner Heimatstadt gegen den lokalen Fußballverein Viktoria Aschaffenburg.
Der Kaiser kam, setzte sich auf die Bank – und sah relativ gelangweilt aus…

Es gibt natürlich noch einige andere: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/diese-promis-persoenlichkeiten-dieses-jahr-tot-gestorben-100.html


– Fazit –

Abschließend kann ich behaupten, das 2024 tatsächlich ein Jahr war, an das ich mich als ein sehr außergewöhnliches Jahr erinnern werde.
Ein Jahr, in dem sich Licht und Schatten abwechselten, wie kaum vorher in meinem Leben. Ein Jahr, das es manchmal schwer machte, das Licht zu sehen und im Denken positiv zu bleiben. Die Schatten hätten, wenn ich es ihnen erlaubt hätte, leicht die Überhand bekommen – und quasi „gewinnen“ können.
Ich, für mich, kann sagen: Das haben sie nicht!

Ich bin gespannt, was 2025 so kommen mag und sage

„Auf, 2025! Bring it on! Lass knacken!
Zeig, was du (nicht) kannst!“