Was für ein Monat!

Reisen, Feste, Beerdigungen, Partys, Events – und viel Familie.

Anfang des Monats fuhr ich mit der Hälfte meiner Verwandtschaft nach Tschechien, um meinen Onkel zu beerdigen.
Falls sich jetzt jemand wundert: Ja! Meinen Cousin (väterlicherseits) Peter mussten wir leider im April zu Grabe tragen.
Jetzt mussten wir leider meinen Patenonkel (mütterlicherseits) beerdigen. Der hatte sich auf seine alten Tage, in sein Heimatland Tschechien, nach Eger (Cheb) zurückgezogen.


Dann hatte ich tatsächlich mal eine Woche Ruhe… dann ging das Aschaffenburger Volksfest los!
Erster Tag Volksfest mit Feuerwerkerei und – weil natürlich passend auch die Fußball-EM losging – Public Viewing im Festzelt mit dem Eröffnungsspiel Deutschland – Schottland.
Ich denke, dem Festzelt-Wirt Franz Widmann war das ganz recht so. Das Festzelt war rappelvoll und…

… ich gebe es gerne zu- da regt sich der alte Bundeswehr-Einsatzveteran in mir!

Wenn die Nationalhymne ertönt und alles im Festzelt steht, die Hand auf der Brust und das ganze Fucking-Festzelt grölt mit – Scheiße nochmal – da wirds Auge tatsächlich auch ein bissele feucht!
Eins will ich noch loswerden: Ich (und ich denke, die Security ebenfalls) habe sehr genau hingehört, was da immer gegrölt wurde.
S E H R genau. Ich hörte nichts „rechtes“! Und da will ich auch nochmal sagen „Ja verdammt! Dafür hab ich acht Jahre gedient!“

Die Stimmung war (fast) so wie VOR der WM 2014 – also bevor Deutschland den vierten Stern auf der Brust hatte. Danach, so mein Empfinden, war es vorbei mit Fahnenschwenken und „SCHLAAAAAAND!“
Ich – als bekennender NICHT Fußball-Fan – empfand es, als ob Fußball-Deutschland satt und faul geworden wäre. Kaum irgendwo gab es noch Public Viewing bzw. es war kaum noch von Interesse. Sind wir doch mal ehrlich: zu den WMs 2018 (Russland) und 2022 (Katar) hatte ich den Eindruck das die Fußballnation Deutschland fett und faul in einer Ecke sabbernd schnarchte!
„Wir haben unseren vierten Stern auf dem Trikot. Also, alles feini! Fußball-Volkes Seele ist beruhigt. Machen wir mal nur das nötigste. Fußball-WM? Na gut, wir fahren spaßeshalber mal hin.“

Jetzt – zur EM – denke ich mir
„NA HALLO! Wer ist denn da aufgewacht?“

Man sieht wieder Fähnchen an den Autos. Fans in den Trikots der Nationalmannschaft. Im Festzelt Mützen in Schwarzrotgold und Fahnen! Fahnen! Große und kleine!
Großartig! Ungefilterte Emotionen inklusive! Da wird mitgefiebert. Da wird gejubelt. Da wird lautstark auf den Schiri geschimpft. Die Haare werden sich gerauft. Da wird sich Sorgen gemacht.
Gegen 21 Uhr suchte ich mir ein lauschiges Plätzchen zum Feuerwerk-kucken. Wobei ich natürlich meine Spots zum kucken schon längst habe. Allerdings kann ich den „Ludwigstempel“ nicht mehr wirklich empfehlen, weil der Blick zum Schloss ziemlich zugewuchert ist und da vielleicht mal allerhand freigeschnitten werden sollte. Nächstes Jahr sieht man vermutlich nichts mehr.

Volksfest 2024 Eröffnung

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Fahrgeschäft "High Impress" - im Hintergrund die Schaukel "Best XXL".


Einen Tag drauf fuhr ich nach Gelnhausen zur Flugplatzkerb mit vielen alten Flugzeugen und Vorführungen. Ich stehe auf solche alten „Eisenhaufen“ – mit oder ohne Flügeln. Großartig ist das. Wenn so ein alter Sternmotor eines „Weltkriegs-Warbirds“ wie einer Vought F4U „Corsair“ erstmal von Hand durchgedreht werden muss bevor er, eine pechschwarze Rauchwolke ausstoßend, lautstark hustend, bellend und röchelnd zum Leben erwacht.
Dann gibt’s noch tolle realistische Flugzeugmodelle wie das, eines North American B-25 „Mitchell“ Bombers. Beim Überflug konnte man das Modell wirklich fast für ein echtes Flugzeug halten. Auch vom Sound her.

Noch dazu „erwischte“ ich das Modell im richtigen Moment und Winkel, so dass es so aussieht, als wäre es statisch vor einem Hintergrund montiert.

North American B-25 (Modell)
Flugzeugmodell eines North American B-25 „Mitchell“ Bombers im Flug

Später gabs dann noch Ballonglühen. Mein erstes Ballonglühen. War cool. Diese Dinger sind ja absurd groß und werden ja wirklich nur von heißer Luft aufrecht gehalten. Dazu das fauchen der Brenner, die die Luft natürlich auf Temperatur halten müssen. Schon beeindruckend! Danach gabs zum Abschluss noch schöne Feuerwerkerei.

Ich hatte also an zwei Tagen hintereinander Feuerwerkerei! Man kann seine Abende auch langweiliger verbringen…

MIG 29 Modellflugzeug

Die Woche drauf stand dann ganz im Zeichen von Volksfest mit und ohne Public-Viewing. Also langweilig wars schonmal nicht!

Ich besuchte zwischendurch mal wieder meinen alten Schullehrer und verbrachte einen schönen ruhigen und angenehmen Abend mit tollen und klugen Gesprächen.

Am nächsten Abend tat ich etwas, was mir einige Tage vorher mal so „zugeflogen“ kam: Eine Langzeitbelichtung des Volksfests – vom gegenüberliegenden Mainufer aus. Dort erhebt sich ja sehr prunkvoll das Wahrzeichen Aschaffenburgs – das Schloss Johannisburg mit dazugehörenden Schlossmauern. Man hat also einen recht schönen Blick auf das Volksfest und einige der größeren Fahrgeschäfte – und gerade in der Dämmerung und Abends entfaltet sich ein ganz besonderer Reiz.

Wenn man also seine Kamera auf ein Stativ schraubt und sich so postiert, das man einen guten Blick hat, das Wetter passt und die Uhrzeit auch stimmt, kriegt man vielleicht etwas ähnliches hin…

Volksfest 2024
Aschaffenburger Volksfest 2024 in der Dämmerung.
Mit Riesenrad, „Fortress Tower“, Kettenkarussell und Schaukel „Best XXL“.

Das Bild landete bei Flickr in „Explore“ – wurde von den Admins von Flickr also quasi „geadelt“ – und hat gegenwärtig knapp 4800 Views und über 100 Likes.

Das war also der Juni.
Die Hälfte von 2024 ist also vorbei.

Restlos ALLES habe ich jetzt nicht aufgeführt, was mich so umgetrieben hat. Aber es scheint doch so, als ob mein 2024 jetzt mal so richtig Fahrt aufnimmt und die vergangenen Monate nur so ruhig dahinplätscherten.

Okay, Juli… zeig was du kannst!